Belize Facts
Belize ist ein Staat in Zentralamerika. Belize grenzt im Osten an das
Karibische Meer, im Norden an Mexiko und
im Westen und Süden an Guatemala.
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Seit
1981, dem Jahr der Unabhängigkeit, ist Belize Mitglied des
Commonwealth
of Nations.
Einwohner
301'000(2008 Schätzung)
Hauptstadt
Belmopan (ca. 5'000 Einwohner)
Flughäfen
Belize-City Philip S.W. Goldson International liegt ca. 90 km von
Belmopan entfernt.
Beste
Reisezeit
Von Oktober bis Januar
Währung:
Belize-Dollar (1Bz$ = 100 cents)
Code: BZD
Symbol: BZ$
Gewichte
und Masse
Metrisch und US
Electrische
Spannung
110 Volt 60 Hz mit US Standard Stecker
Sprache:
Landessprache: Englisch
Fremdsprache: Spanisch
Religion:
Christentum (Katholizismus, Anglikanismus und Methodismus)
Verwaltung
Parlamentarische Monarchie im Commonwealth
Zeitverschiebung
MEZ – 7 Stunden
GMT/UTC -6
Telefon Vorwahl
+501
Geographie
Belize befindet sich im
Südosten der Halbinsel Yucatán und ist bis auf die im
Landesinnern gelegenen Maya Mountains mit bis zu 1.122 m (Victoria
Peak) leicht hügelig bis eben. Das Land von der Grösse der
Westschweiz ist nach El Salvador
der zweitkleinste Staat des amerikanischen Kontinents. Belize besitzt
trotz seiner kleinen Fläche sehr unterschiedliche Landschaften.
Die
Nordhälfte des Festlands von Belize ist ebenes Gebiet, das vor
langer Zeit einmal Meeresgrund war. Heute ist das Land mit einer
dünnen
Schicht Boden bedeckt, auf dem Busch und dichter tropischer
Hartholzwald wächst.
Die Küstenregion ist weder Land noch
See, sondern
eine durch- feuchtete, sumpfige Mischung aus beiden. Hier finden sich
Mangroven und Gras, und dort, wo festeres Gelände ist, wachsen Tussock-Gras, Zypressen und Ahorn.
Zentral-Belize
besteht aus sandigem Boden, es ist das Land der Savannen. Rund 48
Kilometer südwestlich von Belize City steigt das Land auf 460 bis
1.120 Meter über dem Meeresspiegel an: Das Mountain
Pine Ridge und die Maya Mountains
liegen hier. Reichhaltige Niederschläge lassen zahlreiche
Bäche entspringen, die aus den Höhen im Nordwesten den Macal River speisen. Der Macal
River und der Mopan River vereinen
sich schließlich und bilden die Hauptzuflüsse des Belize River.
Im
Süden von Belize – mit den Maya Mountains als Wasserscheide
Richtung Südosten fliessen Flüsse auf ihren kurzen
Wegen zur Karibik, gesäumt von überhängenden Kliffs und
Höhlen. Die Flüsse haben mit ihrer Fracht aus Sand, Ton und
Schlick über die Jahre den Küstengürtel so angereichert,
dass hier erfolgreich Zitrusfrüchte und Bananen
produziert werden. Bei einem jährlichen Niederschlag von rund
4'320
Millimeter wartet der Süden von Belize mit echtem Regenwald auf,
in dem
vor allem Farne, Palmen, Lianen und tropische Harthölzer
beheimatet sind.
Klima
Das
Klima ist tropisch, mit vorherrschend von der Karibik her wehenden
Winden. Die durchschnittliche Lufttemperatur beträgt 25,9 Grad
Celsius. Die Luftfeuchtigkeit
ist durch den Wind von See her gut zu ertragen. Der meiste Regen
fällt
zwischen Juni und Oktober, in dieser Zeit ist auch die Luftfeuchtigkeit
am höchsten.
Die regionalen Unterschiede beim Wetter, die
differierenden Höhen
und geologischen Bedingungen sorgen für verschiedenartige
hochinteressante Lebensräume für Flora und Fauna. So lassen
sich 49
verschiedene Arten von Wäldern klassifizieren. Die
Höchsttemperaturen
übersteigen im Sommer selten 36 Grad Celsius, im Winter fallen sie
fast
nie unter 16 Grad Celsius, selbst nachts.
Regelmässig
auftretende Naturkatastrophen sind Hurrikans und infolgedessen
Überflutungen. Ein Wirbelsturm zerstörte 1970 die damalige
Hauptstadt Belize City, daraufhin wurde Belmopan zur Hauptstadt.
- November bis März: trocken mit angenehmen
Temperaturen (im
Bergland unter 24°C; Nachttemperaturen bis zu 5°C absinkend)
- April bis Mai: sehr warm (bis zu 40°C). Hohe
Luftfeuchtigkeit
entlang der Küste zwischen Belize-City und Punta Gorda.
- Regenzeit: Mai bis Ende Juli und September/Oktober
Wichtigste Städte
Die grössten
Städte in Belize sind (Stand 1. Januar 2005): Belize City 61.461
Einwohner, San Ignacio 16.812 Einwohner, Orange Walk Town 15.298
Einwohner, Belmopan 13.381 Einwohner und Dangriga 10.750 Einwohner.
Die Stadt wurde als "Belize Town" in
der Mitte des
17. Jahrhunderts von britischen Arbeitern als Holzfällersiedlung
gegründet. Belize
City war
bis 1970 die Hauptstadt des damaligen Britisch-Honduras.
Nachdem die Stadt, die an der Küste des Landes gelegen ist, 1961
vom
Wirbelsturm Hattie fast vollständig zerstört wurde, beschloss
die
Regierung, den Regierungssitz umzuverlegen und begannen mit der
Errichtung einer neuen Hauptstadt im Landesinneren. 1975 wurde der
Regierungssitz dann nach Belmopan
verlegt. Belize City ist Hauptstadt der
Provinz Belize District. Als
grösste und bevölkerungsreichste Stadt im Land ist
Belize City heute
weiterhin das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des
mittelamerikanischen Staates.
Belmopan
Belmopan ist seit 1970 Hauptstadt des Landes. Sie wurde
auf Urwaldrodungen an den Ausläufern des Maya-Gebirges
errichtet und liegt im geographischen Mittelpunkt des Landes. Belmopans
Einwohner sind zumeist Beamte.
Die Stadt befindet sich in der ersten Phase eines 20-jährigen
Entwicklungsplans. Das Parlamentsgebäude auf dem Independence Hill
ist
äusserst eindrucksvoll, die Fassade wurde mit einem uralten
Maya-Motiv geschmückt.
Umwelt
Flora
Die
Artenvielfalt in Belizes Flora ist überwältigend. Es gibt
mehrere Tausend Pflanzenarten, darunter über 200 Orchideen und
über 500 verschiedene Hölzer. Die Vegetation von Belize ist
tropischer Regenwald, vereinzelte Kiefernsavannen und Sumpfland und hat
fast durchgehend eine von Mangroven bewachsene Küste. Rund
50 % der Fläche Belizes stehen unter Naturschutz.
Belizes Urwaldflächen stellen den
grössten zusammenhängenden Rest des tropischen
Regenwaldes
dar, der einst weite Teile Mittelamerikas bedeckte. Selbst auf
Satellitenaufnahmen aus dem Weltraum ist dieses grüne Herz Belizes
gut
erkennbar.
Fauna
Der schon von den Maya verehrte Jaguar ist heute noch
wild im Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary
anzutreffen. Ausserdem gibt es viele verschiedene Vogelarten,
unter anderen den bunten Tukan und viele weitere Tiere wie
Flusskrokodile, Schlangen und Schmetterlinge.
Küste
Der
Küste sind zahlreiche Korallenriffe, Sandbänke und Atolle –
wie Lighthouse Reef, Glover Reef und die Turneffe Inseln – vorgelagert.
Das vor Belize liegende Riff ist nach dem Great Barrier Reef zusammen
mit seinen Cayes das zweitgrösste Korallenriff
der Welt und das längste in der westlichen Hemisphäre. Das
Barriereriff
zieht sich die gesamte Küste von Belize entlang und schützt
eine
Vielzahl von Kleinriffen, Sandbänken und über 1000 Inseln,
die
sogenannten Cayes (ausgesprochen [ki:s]).
Die meisten der Cayes und die Küste ausserhalb der Städte und
Siedlungen
sind von dichten, ausgedehnten Mangrovenwäldern bestanden, die
zugleich
als Schutz fungieren.
Naturschutzgebiete
25 km südöstlich von Belmopan befindet
sich der Blue Hole National Park, er ist ein
Naturreservat, das eine Anzahl seltener Fauna und Flora beherbergt.
Weitere Naturschutzgebiete sind der Five Blues Lake
National Park,der Guanacaste Nationalpark,
der Laughing Bird Caye Nationalpark, das Rio Bravo Naturschutzgebiet usw.
Bevölkerung
Bevölkerungsstruktur
Bis
ins neunte Jahrhundert lebten im Gebiet des heutigen Belize die
Mayas. So ist es nicht verwunderlich, dass der Anteil der indigenen
Bevölkerung noch immer bei rund 11 % liegt. Die Indigenas
haben eigene
Sozialordnungen und Dialekte entwickelt. Die grösste
Bevölkerungsgruppe
bilden jedoch die Mestizen, die Mischlinge zwischen Weissen und
Indigenas. Dunkelhäutige und Kreolen,
deren Vorfahren von den Kleinen Antillen als Sklaven oder
Saisonarbeiter einwanderten, haben einen Bevölkerungsanteil von
rund
30 %. Eine Besonderheit in der Bevölkerungsvielfalt stellen
die Karifs
oder schwarzen Kariben dar, weil sich hier die Schwarzen mit der
indigenen Bevölkerung mischten. Der Rest der Bevölkerung sind
eingewanderte Araber, meist Libanesen, sowie Chinesen und Inder. Zu der
kleinen weissen Bevölkerungsgruppe gehören Nachkommen
von Einwanderern aus den USA und Grossbritannien sowie
deutschstämmige Mennoniten aus Mexiko.
Das
Land zählt zu den zentralamerikanischen Staaten mit der geringsten
Bevölkerungsdichte, weist aber ein überdurchschnittliches
Bevölkerungswachstum auf.
Sprachen
Sprachen in Belize sind Englisch, Englisch-Kreolisch,
Spanisch, Garifuna, Maya-Sprachen, Plautdietsch. Insbesondere bei den
niederdeutschsprachigen Mennoniten ist zudem Hochdeutsch als
Gottesdienst- und religiöse Unterweisungsprache in Gebrauch.
Geschichte
Vor den Europäern
Bild
der
Tempelanlage von Lamanai
Bereits
etwa 2000 v. Chr. war die Region des heutigen Belize von den Maya
besiedelt, deren Nachfahren heute noch im Land leben. Bedeutende
archäologische Funde aus jener Periode wurden in Cuello (Orange
Walk District)
entdeckt. Während der „klassischen Zeit“ der Maya-Zivilisation
(etwa 250-900) entstanden kulturelle Zentren in Altun Ha, Xunantunich,
Cahal Pech, Lamanai, Lubaantun, El Pilar und Caracol. Um das Jahr 900
kam die Blütezeit der Maya zu einem Ende.
Kolonialzeit
Über die folgenden Jahrhunderte ist wenig bekannt.
Gesichert ist,
dass Nachkommen der Maya weiterhin das Land bewohnten und auch noch
dort lebten, als im 16. Jahrhundert die spanischen
Eroberer in die Region kamen. Viele von ihnen flohen in der Folge ins
Landesinnere und es kam wiederholt zu Kämpfen zwischen den
ursprünglichen Einwohnern und den europäischen (spanischen
und später
britischen) Kolonisatoren. Zwar war das Land für die Europäer
wegen des
Holzes der Tropenwälder von Interesse, aber aufgrund des
anhaltenden
Widerstandes der Bewohner und der grossteils unwegsamen Küsten und
Bergregionen im Hinterland konzentrierten sie ihre Aktivitäten
mehr auf
die Gebiete der heutigen Länder Mexiko und Honduras - wo vor allem
auch Gold und Silber zu erbeuten waren.
Die
Küsten Belizes boten allerdings ein ideales Rückzugsgebiet
für britische Piraten, die von dort aus ihre Raubzüge gegen
die spanischen Flotten unternahmen. Erst 1670 kam diese Piraterie zum
Erliegen, als Grossbritannien und Spanien in Madrid einen Vertrag
unterzeichneten um diese Praxis zu beenden. Die Baymen, wie die
Piraten oder Freibeuter genannt wurden, weil sie sich vornehmlich im
Golf (Bay)
von Honduras aufhielten, suchten nun gezwungenermassen andere
Einnahmequellen und fanden sie im Handel mit Tropenhölzern. 1763
erhielten sie mit dem Vertrag von Paris
von Spanien die Erlaubnis, in einem bestimmten Teil Belizes Holz zu
gewinnen. Für rund hundert Jahre blieb das die wichtigste
Einnahmequelle der britischen Siedler in der Region. Mit der Waldarbeit
einher ging bald auch Sklaverei. Die Arbeit war anstrengend und ab dem
18. Jahrhundert begannen die europäischen Siedler damit,
afrikanische Sklaven dafür einzusetzen. Bis 1790
betrug der Anteil von Sklavenarbeitern an der registrierten
Gesamtbevölkerung, also ohne die nicht gezählten Maya, rund
75 %. Erst 1833 wurde die Sklaverei im britischen Empire in Folge
der industriellen Revolution,
die neue Produktionsverhältnisse schuf, abgeschafft. Während
Sklavenhalter für den Verlust ihres „Eigentums“, der befreiten
Sklaven
also, entschädigt wurden, erhielten diese weder eine
Entschädigung,
noch durften sie Land erwerben.
Britische Kolonialherrschaft
Mittelamerika
war zu jener Zeit immer noch im Einflussbereich der Spanier, allerdings
gestanden sie den britischen Siedlern nach und nach immer mehr
Kontrolle zu. Am 10. September 1798 kam es in der Schlacht von St. Georges Caye
schliesslich zur entscheidenden militärischen Niederlage der
Spanier und
das Land stand nun de facto unter britischer Herrschaft. 1862 wurde es
zur britischen Kronkolonie Britisch Honduras. Die Siedler, die Baymen,
führten allerdings bereits unter spanischer Herrschaft ein
weitgehend
unabhängiges und selbstbestimmtes Leben und behielten das auch
unter
britischer Herrschaft bei. Als gesetzliche Grundlage, eine Art
Grundgesetz oder Verfassung, diente ab 1765 „Barnaby's Code“.
1847-1901 kam es auf der Yucatán-Halbinsel
(Mexiko) zum so genannten Kastenkrieg
zwischen den ursprünglichen Bewohnern, den Maya, und der
spanischstämmigen Oberschicht. Die britischen Einwohner von
Britisch
Honduras belieferten die aufständischen Maya mit Waffen und
Munition -
was ihnen eine willkommene Einnahmequelle eröffnete. Das Land
wurde im
Verlauf des Krieges zum Ziel von Flüchtlingen: zuerst von
Mitgliedern
der mexikanischen Oberschicht, die vor den Aufständischen flohen,
und
später, als sie wieder die Kontrolle erlangte, von Maya. Letztere
nahmen als Bauern mit ihrem landwirtschaftlichen Können in der
Folge
grossen Einfluss auf die Entwicklung der nördlichen Provinzen des
Landes.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts
wuchs der Widerstand der vor allem nicht-europäischen
Bevölkerung
(Maya, Nachkommen von Sklaven) gegen die britischen Kolonialherren.
Soldaten, die während des ersten Weltkrieges
in der britischen Armee dienten, wurden dort wegen ihrer Hautfarbe
bloss
in Arbeitslagern eingesetzt, was die Unzufriedenheit weiter
verstärkte.
Die Zwischenkriegszeit und der zweite Weltkrieg
trugen dazu bei, dass die wirtschaftliche Situation noch schlechter und
das Streben nach Unabhängigkeit stärker wurde. Auch die
Unabhängigkeit Indiens
1947 verstärkte diese Bestrebungen. Bis 1962 waren politische
Parteien
entstanden und die Verwaltung des Landes bereits weitgehend
selbstständig. 1973 wurde der Name von „British Honduras“ in
„Belize“
geändert.
Unabhängigkeit
Am
21. September 1981 erfolgte schliesslich die Unabhängigkeit
von Grossbritannien. Problematisch war allerdings weiterhin das
Verhältnis zum Nachbarland Guatemala,
das Gebietsansprüche stellte und nur durch den Verbleib britischer
Truppen in Belize von einem militärischen Vorgehen abgehalten
werden
konnte. Erst 1992 unterzeichnete die guatemaltekische Regierung einen
Vertrag, der zwar Belizes Unabhängigkeit anerkannte, aber nicht
die
Ansprüche auf Gebiete im Westen des Landes klärte. Seit 2000
finden
Verhandlungen zwischen den beiden Ländern statt, in denen
Guatemala
zumindest ein Seezugang über Belize ermöglicht werden soll.
In
den ersten Parlamentswahlen nach der Unabhängigkeit 1984 siegte
die UDP überlegen; Premierminister wurde Manuel Esquivel.
Fünf Jahre später übernahm erneut Price das Amt des
Regierungschefs,
1993 musste er es wiederum Esquivel und der UDP überlassen.
Entlassungen im öffentlichen Dienst und Preissteigerungen
führten 1998
zu einem überwältigenden Wahlsieg der PUP. Neuer Premier
wurde Said W.
Musa. Seine Wiederwahl 2003 verdankte er vor allem umfangreichen
Infrastrukturmassnahmen sowie der Schaffung von Wohnraum und
Arbeitsplätzen. Dies trieb jedoch die Staatsverschuldung in die
Höhe,
so dass sich die Regierung 2004 gezwungen sah, ein Sparprogramm
aufzulegen.
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